Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 39

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
39 - als einen Feind ihrer Götter lebhaft in ihrem Innern. Als er jedoch nur ein wenig den Banm angehauen hatte, wurde sofort die gewaltige Masse der Eiche von hherem gttlichen Wehen bewegt und strzte, nachdem der ste Gipfel gebrochen, zur Erde, und wie durch hheren Winkes Kraft barst sie sofort in vier Teile, und vier ungeheuer groe Splitterstcke von gleicher Lnge stellten sich, ohne da die umstehenden Brder dazu getan, dem Auge dar. Als dies die vorher fluchenden Heiden gesehen, wurden sie umgewandelt, legten die frhere Bosheit ab, priesen Gott und glaubten. 23. Nachdem der hochheilige Vorsteher sich mit den Brdern beraten hatte, erbaute er ans dem Holzwerk dieses Baumes ein Bethaus und weihte es zu Ehren des heiligen Apostels Petrus .... 19. Bonifatius und das Kloster Fulda. Quelle: Brief des Bonifatius an Papst Zacharias^) (Lateinisch). bersetzung: Wilhelm Ar ndt a. a. O. S. 137 und 138. Es liegt ein waldiger Ort in einer sich weit ausdehnenden Einde in der Mitte der Völker, denen wir predigen. An diesem Ort haben wir ein Kloster errichtet) und Mnche dorthin gesetzt, die nach der Regel des heiligen Vaters Benedikt leben, Männer von strengster Enthaltsamkeit, die, nicht Fleisch, nicht Wein, noch sonstige berauschende Getrnke genieen, die nicht von Knechten untersttzt, durch ihrer eigenen Hnde Arbeit Genge finden. Diesen Ort habe ich von frommen und gottesfrchtigen Mnnern, zum grten Teile vom verewigten Fürsten der Franken Karlmann3) durch meine gerechten Bemhungen empfangen und ihn dem heiligen Erlser geweiht. An diesem Orte beabsichtige ich mit Erlaubnis Eurer Frmmigkeit bisweilen kurze Zeit und nur wenige Tage meinen durch das Alter ermdeten Krper auszuruhen und nach dem Tode zu liegen. Denn vier Vlker4), denen ich durch die Gnade Gottes das Wort Christi verkndet habe, wohnen im Umkreise dieses Ortes. Ihnen kann ich, solange ich lebe und des Geistes Kraft be-sitze, mit Eurem Beistand ntzen. Es ist nmlich mein Wunsch, durch Eure von der Gnade Gottes begleiteten Frbitten in treuer Verbindung mit dem rmischen Stuhle und in Eurem Dienst unter den Vlkern Germaniens, zu denen ich gesandt bin, zu bleiben, gehorsam Eurem Befehl*5). x) Zacharias (741752) ist derselbe Papst, der die Zustimmung zur Erhebung Pippins des Jngeren gab. 2) Die Ortlichkeit fr eine geeignete Klostergrndung wurde von Sturmi, dem Schler und Gehilfen des Bonifatius, auf Wunsch seines Meisters ausfindig gemacht. Auf Bitten des Bonifatius schenkte Karlmann die in der Einde Buchonia (vgl. Seite 31. Anm. 3) gelegene Sttte der Kirche. Im Jahre 744 konnte die Klostergrndung erfolgen. Sturmi ward der erste Abt. 3) Karlmann, ein Sohn Karl Martells, wurde nach dem Tode des Vaters (741) Hausmeier des deutschen Teiles des Frankenreichs. Trotz groer Erfolge legte er 747 seine Gewalt nieder. Er ist im Kloster gestorben. 4) Thringer, Sachsen, Franken und Bayern. 5) Beachtenswert ist hier die auch von Willibald hervorgehobene Betonung der Unter-werfung unter die rmische Kirche.

2. Landeskunde des Herzogtums Braunschweig - S. 43

1911 - Braunschweig : Appelhans
- 43 - 1885: 85000, 1890: 101 000, 1900: 128000, 1905: 136000 Ein- wohner. Braunschweig (der Andreasturm). liegt unter 52° 16' 9" nörd- licher Breite und 10° 31' 31" östlicher Länge. Die Seehöhe beträgt etwa 70 m. Bei unserem Rundgang durch die Innenstadt folgen wir der alten Einteilung in die 5 Weichbilder und die Burg. 2. Altstadt. Der Kohlmarkt hat seinen Namen von den Holzkohlen, welche früher die Köhler des Harzes hier verkauften. In alter Zeit war er von größter Bedeutung: hier kreuzten die mächtigen Verkehrsstraßen, welche von Norden nach Süden, von Westen nach Osten führten. Cr war im 11. Jahrhundert der Mittel- punkt des Ortes, der Marktniederlassung, und die Ulrichskirche, welche an der Stelle des jetzigen Brunnens stand, war die Kirche des Mark- tes Braunschweig. Noch heute ist es der verkehrsreichste Platz der .Stadt. Am Eingang in die Schuhstraße stehen die Privathäuser Sonne, Mond, Stern und Rose. In der „Rose" stieg Lessing ge- wohnlich ab, wenn er von Wolfenbüttel hierher kam. Nach den Hutfiltern zu erinnert ein Schild an einem Hause an den Leuen- türm, in welchem früher ein Löwe gehalten wurde- hier war das Ulrichstor. An der Spitze des Dreiecks, das der Bankplatz bildet, ist eine Schokoladenfabrik in einem Renaissancebau vom Jahre 1592, der Jahrhunderte dem Gymnasium Martino Katharineum, (jetzt Breite- straße) gedient hat. Ein Bild des Portals zeigt den Bischof St. Mar- tin, wie er seinen Mantel mit einem Armen teilt. Südöstlich, dem Bahnhof zu, liegt das im gotischen Stil erbaute Reichspostge- bäude und das große Waisenhaus zu „Unserer lieben Frauen" (Beatae Mariae Virginis). Der Altstadtmarkt (90 m lang, über 50 m breit) ist Mittel- punkt der Altstadt und war früher auch Hauptverkehrs- und Ver- gnügungsplatz der ganzen Stadt, bis über die Mitte des 18. Jahr- Hunderts auch Richtstätte. Als das bemerkenswerteste alte Rathaus Deutschlands und eine Perle der Gotik wird das Altstadtrathaus gepriesen. Es besteht aus zwei, fast rechtwinklich zusammenstoßenden Flügeln, die je vier Bo- gengänge haben, geziert mit Lauben und hohen Giebeln. Die neun Bildsäulen dieser Lauben stellen vier deutsche Könige aus dem Sachsen- Hause dar - von der Martinikirche an: Heinrich I., Otto I., Ii., Iii., ferner in der Mitte Kaiser Lothar, endlich vier Welfenfürsten: Kaiser Otto Iv, Heinrich den Löwen, Herzog Wilhelm von Lüneburg, Herzog Otto das Kind. Mit Ausnahme Lothars sind auch die Gemahlinnen mit dargestellt. Der große Saal hat eine reich bemalte Balkendecke, an den Wänden aber Brustbilder braunschweigischer und anderer Fürsten' er wird zu Festlichkeiten und Vorträgen benutzt. In den

3. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 116

1835 - Berlin : Trautwein
116 Vierte Periode. 1273—1492. Anhang zu §. 2. Baden (bis 1771) und Baden-Durlach. Die burgundtschen Länder wurden meist dem deutschen Reiche entfremdet, indem die nördliche Provence 1271,Lyon i3io, und Dauphins 1349 an Frankreich kamen, und diesem Reiche schloß sich auch die südliche Provence seit der Herrschaft des Hauses Anjou an; Avignon kaufte 1348 der Pabst. Das Kurfürstenthum Sachsen wurde nach dem Erlöschen der wittcnbergi- schcn Linie 1422 trotz der Ansprüche der lauenbnrgischen vom Kaiser Siegmund (dem wettinischen) Friedrich dem Streitbaren,Markgrafen von Meißen, ertheilt; die Söhne seines Sohnes Friedrich'6, an wel- chen 1440 die bisher einer befondern Linie gehörende Landgrafschaft Thü- ringen siel, Kurfürst Ernst und Albert, begründeten durch Theilunq 1485 die nach ihnen benannten oder die kurfürstliche (thüringische) und die herzogliche (meißnische) Linie. Die Landgrafschaft Hessen, welche sich besonders im 15. Iahrh. durch einige Grafschaften ver- größerte, wurde i460 unter die marburgische und die casselschc Linie getheilt, aber 1500 wieder von Wilhelm Ii., Vater Philipp's des Großmüthigen, vereinigt. Die braunschweigischen Lander blie- den fortwährend getheilt und zerfielen noch am Ende des Mittelal- ters in mehrere Herzogthümer. Das Herzogthum Lothringen fi'cl nach dem Tode des letzten Herzogs 1431 an dessen Tochter Isabelle und deren Gemahl Renatus, Grafen von Anjou und Herzog von Bar, und seit 1434 Grafen von Provence und Titularkönig von Neapel; nach Isabella's Tode ( i453) folgte deren Sohn und Enkel, dann (>473) deren ältere Tochter Iolantha, Wittwe des Grafen von Vaudemont, (Nebenlinie de6 lothringischen Herzogshauseö), welche das Herzogthum sogleich ihrem Sohne Renatus Ii. überließ. Im ehemaligen Nieder-Lothringen wurden Geldern 1339, Lu- xemburg 1354, Jülich 1356, Berg 1378 und Eleve i4l7 Herzog- tümer; 1423 wurde Jülich durch Beerbung mit Berg und mit diesem bald darauf die Grafschaft Ravensberg und 15u Eleve, die Grafschaft Mark und die Herrschaft Ravenstein vereinigt; Geldern kam 1424 an daö Haus Egmont; die übrigen niederländischen Ge- biete wurden allmälig mit dem Herzogthume Burgund verbunden. Mecklenburg, seit 1348 durch die Herrschaft Stargard und die Grafschaft Schwerin vergrößert, wurde i47i vereinigt und erst 1621 wieder getheilt in Güstrow (bis 1695) und Schwerin, von welchem sich darauf Strelitz abzweigte. Pommern, 1264 vereinigt, wurde 1295 getheilt untre die stettinifche Linie (bis i464) und die wolgast- sche, welche Rügen 1325 nach dem Tode des letzten Fürsten er- warb und sich später mehrfach theilte, bis Bogislaus X. 1478 ganz Pommern vereinigte. In den getheilten brandenburgischen Ländern wurde die

4. Der Erbe von Stübeckshorn - S. 151

1889 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 151 — Mehr als die Riesenströme In Deutschland allzumal Gilt mir die kleine Böhme Im grünen Wiesenthal. Sie schlängelt sich mit Zaudern Vorbei an wald'gen Höhn, Und möchte mit Dir plaudern Von dem was sie gesehn. Und wagst Du nur die Frage, Giebt sie Dir plaudernd kund Der Vorzeit Sang und Sage, Erblüht aus Heidegruud. Von deutscher Urzeit Mannen, Die hier mit Beil und Speer Dnrch Föhrenwald und Tannen Gejagt den Ur und Bär; Die Gräber ihrer Helden, Aus Felsen aufgetürmt, Noch heut der Nachwelt melden, Wie sie einhergestürmt! Vom Longobardenzuge, Der sich vom Loingo Erstreckt im Siegessluge Bis an den fernen Po; Von unsrer Väter Ringen . 2" mancher heißen Schlacht, Bis sie vermocht zu zwingen Des Frankenkaisers Macht. Von Bittnngs Arm, dem starken, Des Helden kühn und wert, Der unsers Landes Marken Geschirmt mit seinem Schwert ■

5. Das Deutsche Reich - S. 515

1900 - Leipzig : Spamer
Lippe Anhalt Waldeck Schaumburg-L Braunschweig § 3. Anhalt, Braunschweig. Waldeck. Lippe und Schaumburg-Lippe. I. Das Herzogtum Inhalt. Das Herzogtum Anhalt besteht aus einem größeren und einem kleineren Hauptgebiete sowie fünf Nebenteilen, welche von 51° 35' bis 52° 6' nördl. Br. und von 10° 55' bis 12" 35' östl. L. v. Gr. liegen. Das Land wird fast ganz von der preußischen Provinz Sachsen umschlossen, nur im Osten berührt auf eine kurze Strecke die Provinz Brandenburg, im Westen gleichfalls nur in geringer Ausdehnung Braunschweig die Landesgrenze. Das größere der beiden Hauptgebiete bildet die Kreise Dessau, Kothen. Zerbst und Bernburg, das kleinere den Kreis Büllenstedt. In der ältesten Zeit seiner Geschichte teilte das Land größtenteils die Geschicke der preußischen Provinz Brandenburg. Der Stammvater der Herzöge von Anhalt ist Esico aus dem schwäbischen Geschlechte der Beringer, welcher im 11. Jahrhundert als Graf von Wallenstedt erscheint. Sein Urenkel war Albrecht der Bär. dessen Enkel Heinrich sich zuerst Fürst von Anhalt nannte (1212). Nach seinem Tode trat eine Teilung in 3 Linien ein; 1570 wurde das Gebiet wieder vereinigt, aber schon 1603 wieder, und zwar in vier Linien, geteilt, welche bis auf die Desfauer allmählich wieder eingingen. Seit 1863 ist das Land vereinigt. Der Enkel Esieos, Otto der Reiche, nannte sich Graf von Askanien und Aschers- leben. Sein Sohn Albrecht der Bär wurde Begründer der Markgrafschaft Branden- bürg von der jetzigen Altmark aus. Die erste Teilung (1251) begründete die Linien Anhalt-Aschersleben, Anhalt-Bernburg und Anhalt-Zerbst, von welchen die beiden ersteren bis 1570 ausstarben. Fürst Joachim Ernst aus der Zerbster Linie vereinigte das ganze Gebiet; seine Söhne aber begründeten 1603 die vier Linien Anhalt- Dessau, Anhalt-Bernburg, Anhalt-Köthen und Anhalt-Zerbst. Die letztere erlosch 1793. Im Jahre 1807 traten die drei übrigen Linien in den Rheinbund, wobei Anhalt-Köthen und -Dessau sich den Herzogstitel beilegten; Anhalt-Bernburg hatte den- selben bereits srüher ldurch Kaiser Franz Ii.) erhalten. 1847 starb die Linie Anhalt- Köthen aus und das Land fiel an die Dessauer Linie, welche, nachdem 1863 auch die Bernburger erloschen war, nun das ganze Gebiet erhielt. Zu der Dessauer Linie gehört Fürst Leopold, berühmt als preußischer Generalfeldmarschall (gest. 1747). Das östliche Hauptgebiet des Landes gehört dem norddeutschen Tief- lande, der südwestliche Teil des kleineren Hauptgebietes dem Unterharze an. Auch die kleineren Exklaven gehören zum Tieflande. Der im Herzogtum gelegene Teil des Unterharzes ist stark bewaldet und hat eine mittlere Höhe von 33*

6. Das Deutsche Reich - S. 576

1900 - Leipzig : Spamer
§ 2. Das Königreich Bayern. Das Königreich Bayern besteht ans zwei Gebieten, nämlich dem Haupt- teil, dem eigentlichen Bayern, und der auf der liuken Rheinseite gelegenen Pfalz. Es erstreckt sich vou 7" 5' bis 13° 50' östl. L. v. Gr. und von 47° 40' bis 50° 30' nördl. Br. Die Pfalz grenzt im Süden an Elsaß-Lothringen, im Westen an die Rhein- Provinz, im Norden an das Großherzogtum Hessen und im Osten an das Groß- Herzogtum Baden (den Rhein); das Hanptgebiet im Süden an die österreichischen Länder Vorarlberg, Tirol und Salzburg, im Westen an Württemberg, Baden, das Großherzogtum Hessen und die Provinz Hessen-Nassau, im Norden an die thü- ringischen Staaten und das Königreich Sachsen, im Osten an die österreichischen Länder Böhmen, Österreich ob der Enns und Salzburg. Das Laud zerfällt in die acht Bezirke: Oberbayern, Niederbayeru, Ober- Pfalz, Schwaben, Oberfranken, Mittelfranken, Uuterfranken und Pfalz. Haupt- stadt ist München im Bezirke Oberbayern. In Bayern herrschte von der Mitte des 6. bis gegen Ende des 8. Jahr- Hunderts die Familie der Agilolfinger in ziemlicher Unabhängigkeit. Nach deren Beseitigung kam das Land ganz an das Frankenreich und bei dessen Teilung au Ostsranken (Deutschland). Nachdem' die Herzogswürde in ver- schiedenen Händen gewesen war, wurde dieselbe von Kaiser Friedrich I. (1180) dem Wittelsbacher Hause verlieheu. Otto Ii. erwarb die Pfalzgrafschaft am Rhein. Später entstanden eine kurpfälzifche und eine herzoglich-bayrifche Linie; die letztere erwarb im Dreißigjährigen Kriege auch die Kurwürde. Die kur- pfälzische Linie teilte sich wieder, so daß neben dem kurpfälzischen Haupthause uoch die Nenburger und die Zweibrücker Linie aufkamen. Durch Albrecht Iv. (gest. 1508) wurde die Primogenitur und die Unteilbarkeit des Landes eiu- geführt. Mit Maximilian Iii. Joseph (1745—77) starb die bayrische Linie der Wittelsbacher aus und es folgte Karl Theodor von der Pfalz, diesem wieder Maximilian Iv. Joseph ans der Zweibrücker Linie (1799 —1825). Unter letzterem erlangte Bayern infolge seines Anschlusses an Napoleon und den Rheinbund die Erhebung zum Königreich und bedeuteude Vergrößerungen; die letzteren wurdeu auch bei dem Sturze Napoleons I. behauptet, so daß es nächst

7. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 187

1829 - Leipzig : Hinrichs
Das fränkische Reich in Gallien. 18? 71. Das fränkische Reich in Gallien. Der germanische Völkcrstamm der Franken wohnte, während der letzten Stürme, die das römische Reich trafen, am Mittclrheine. Sein Befehlshaber und Heerführer war M e r o v a u s, dessen Sohn, Childerich, mit dem Stamme . an den Niedcrrhcin zog. Ihm folgte in der Befehlöhaber- würde (481) sein Sohn Chlodowig, der den Ueberrcst der römischen Macht in Gallien durch die Besiegung des Syagrius beisoissons (486) vernichtete, und das Fran- ken re ich in Gallien stiftete. Er machte darauf (401) die Thüringer zinsbar, überwand die Alemannen, welche Köln belagerten, in der Schlacht bei Zülpich, unterwarf sich ihre Gauen am Rheine, und ging.(496) durch die Taufe zum Ehristenthume über. Die Besitzungen der Wcst- gothcn in Gallien verband er (500) mit seinem bedeu- tend vergrößerten Staate, und die Burgunder nöthigte er zum Tribute. Er starb zu Paris (511), vielleicht zu früh für noch größere Plane auf Italien. Unter seinen Nachfolgern, den Regenten aus der me- rovingischen Dynastie, verfiel das Reich, das in Austrasien und Neustrien getheilt war, obgleich noch in den ersten Zeiten nach Chlodowigs Tode das thürin- gische Reich von den Franken und Sachsen (531) gemein- schaftlich zerstört, und (534) ganz Burgund von den Franken erobert ward. Durch die Theilung Thüringens zwi- schen beiden Siegern ward der Grund zu einem langwierigen Kampfe zwischen denselben gelegt. Das eroberte Burgund aber behielt seine bisherige Verfassung, und ward als der dritte wesentliche Thcil der fränkischen Monarchie betrachtet. Das durch schwache Regenten und innere Unruhen ge- sunkene fränkische Reich crhohltc sich wieder, als das erste Staatsamt in demselben, die Würde eines Major Do- mus, (seit 687) durch Pipin von Hcrstal in allen drei Reichen erblich ward, und drei Männer von entschiedenen militärischen und Regierungötalenten, Pipin von Herstal, Karl Martell und Pipin der Kurze, unmittelbar aus dieser Familie auf einander folgten. — Unter Pipin von

8. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 57

1824 - Bonn : Weber
57 und die sämmtlichen Fürsten unter der Leitung des Groß« fürsten von Kiew stehen sollten, so ward dteß Verhalt- niß doch eine Quelle unaufhörlicher Bürgerkriege, welche über 200 Jahre lang Rußland verwüsteten, und alle Fortschritte in der Cultur verhinderten. Ii. Pole n. Die slavischen Stämme zwischen der Weichsel und Oder wurden zuerst gegen Ende des 9ten Jahrh. unter dem Namen Bolen bekannt, und von Herzogen regiert, die, ihrem Stammherrn Piast zu Ehren, alle de» Titel Piasten führten. Einer derselben Miezislav legte durch Annahme des Christenthums (96b) zur Ver- breitung desselben und zugleich zur Lehnsherrschaft der deutschen Kaiser den Grund, welche mit manchen Unter- brechungen an 200 Jahre dauerte, und während welcher das Land bald von einem, bald von mehreren Herrschern regiert wurde, die abwechselnd den Königs- oder Herzo- gentitel sich beilegten. — Schlesien machte in dieser Per. fortwährend einen Theil Polens aus. Iii. Deutsche S l a v e n. 1. Böhme n. Die Slaven, welche in das von den Bojern ver« lassen? Bojenheim (Böhmen) einwanderten, und von dem neuen Wohnsitze den Namen Böhmen einpfingen, die sich selbst aber Czechen nennen, werden zuerst durch ihre Kriege mit den Deutschen bekannt, welche ste seit Karls des Großen Zeiten der Lehnsherrschaft des deut. schen Reiches unterwarfen. Sie standen unter Herzo- gen , welche schon in d. Per. zuweilen von Deutschlands Kaisern die Königswürde empfingen. Das Cbristenthum verdrängte auch hier im 10ten Jahrh. die heidnische Religion. 2. M ähre n. Die Mähren, wahrscheinlich in ihrem Ursprünge mit den Czechen ein und dasselbe Volk, und von ihrem Wohnsitze an der Morawa benannt, standen unter eige- gen Fürsten, welche die fränkische Oberherrschaft aner- kannten. Der König Swiatopluk machte stch unter J

9. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 54

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
54 I. Das theokratische Weltreich Karls des Großen. zur Nhonemündung im Westen und durch den Rhein im Osten begrenzt wird, ein Gebiet von sprachlich und national bunt gemischter Bevölkerung. Das östlich davon gelegene Reich Ludwigs des Deutschen war rein germanisch, Karls des Kahlen Gebiet im Westen natürlich überwiegend romanisch. Auch unter den Söhnen Lothars fand sich keine Persönlichkeit, die den mit der Kaiserkrone verbundenen Machtansprüchen Geltung verschaffen konnte. Einer von ihnen mußte sich in einer Ehescheidungsangelegenheit sogar dem Willen des Papstes Nikolaus I. beugen. Nikolaus konnte sich auf die Bischöfe stützen, während die großen Erzbischöfe für den König eintraten. Die Bischöfe konnten hierbei mit Äilfe des Papsttums ihre Abhängigkeit von den Metropoliten lockern, ein Bestreben, das dem Papsttum nur willkommen sein konnte, da der Gedanke einer landeskirchlichen Entwicklung unter Führung etwa des Erzbischofs von Lyon oder von Rheims dadurch verhindert wurde. In dieser Zeit entstanden die „pseudoisidorischen Dekretalen", deren Hauptgedanke die Befreiung der Bischöfe von der Gewalt des Königs ist, während dem Papsttum in erfundenen alten Briefen und Konzilsbeschlüssen eine ungeheure Machtfülle zugesprochen wird. Verwirklichen ließen sich diese Ansprüche der Kirchenpartei noch nicht, aber sie blieben ein aussichtsvolles Programm für die Zukunft. Nach dem Aussterben der Linie Lothars teilten Ludwig und Karl im Vertrage von Mersen 870 das Mittelreich; der nördliche Teil fiel an Ostfranken, der südliche an Westfranken. Die Kaiserwürde ging für einige Zeit auf Ludwig und seine Nachfolger über; doch wurde sie bedeutungslos, da dem deutschen Königtum zunächst dringendere Aufgaben gestellt waren. Es handelte sich vor allem um den Schutz der Nordseeküste gegen die Angriffe der Normannen jenes Zweiges der Nordgermanen, der damals in eine Periode der Wanderung eintrat. Auf ihren kleinen, schnellen Schiffen fuhren sie die Flüsse aufwärts und verheerten weithin das Land. Ihrer Angriffe wegen mußte das unter Karl dem Großen in Lamburg gegründete Erzbistum nach Bremen verlegt werden; von dort aus betrieb Erzbischof Ansgar die Bekehrung der skandinavischen Länder. Von Osten her, aus den ungarischen Ebenen, drangen die Magyaren vor, die besonders Bayern und Sachsen, aber auch Franken heimsuchten. Das Königtum war nach dem Tode Ludwigs des Deutschen nicht mehr imstande, an allen gefährdeten Orten wirksamen Schutz zu gewähren. So bildeten sich wieder landschaftliche Gewalten heraus, die diese Aufgabe an Ort und Stelle übernahmen. Es treten einheimische jo erzöge an die Spitze der Stämme: Bayern, Schwaben, Franken, Sachsen, Loth-

10. Geschichte des Mittelalters - S. 206

1876 - Münster : Coppenrath
206 Stunde der Gefahr mit seinen Scharen seinem Bruder zu Hlfe ziehe, und jubelten ihm entgegen. Allein es war nicht Leopold, es war der Burggraf von Nrnberg, der mit einer Reiterschar, welche sterreichische Feldzeichen ffhetum die Feinde zu tuschen, pltzlich aus seinem Hinterhalte hervor-brach und den jubelnden Oesterreichern in den Rcken fiel. Da war die Verwirrung und Flucht allgemein. Friedrich selbst wurde gefangen und nach dem festen Schlosse Trausnitz im nrdlichen Bayern gebracht.*) Ludwig war jetzt der alleinige Regent von Deutschland. Allein Friedrich's Bruder, der Herzog Leopold (der nmliche, welcher den un-glcklichen Krieg gegen die Waldstdte gefhrt hatte) und seine Partei wollten ihn nicht anerkennen, sondern setzten den Krieg gegen ihn fort. Auch der Papst Johann Xxii. erhob sich gegen ihn und that ihn in den Kirchenbann. In dieser verzweiflungsvollen Lage hielt Ludwig eine Ausshnung mit dem Hause Oesterreich fr das Rathsamste und begab sich deshalb selbst nach Trausnitz zu seinem Gefangenen. Diesen hatte die lange Gefangenschaft ganz trbsinnig gemacht. Er wnschte nichts, als die Rckkehr zu seiner Elisabeth, die sich um ihren unglcklichen Gatten blind geweint hatte. Gern verzichtete er auf den deutschen Thron und gab auch das Versprechen, seinen Bruder Leopold wie auch den Papst fr Ludwig zu gewinnen. Unter diesem Versprechen ward er aus der Haft entlassen. Was Friedrich gelobt hatte, erfllte er, so gut er konnte. Er lie seine Entsagung ffentlich bekannt machen und forderte Jeden auf, sich dem Könige Ludwig zu unterwerfen. Allein weder Leopold noch der Papst wollten den Vertrag gelten lassen, welchen er mit Ludwig geschlossen hatte. Da ging Friedrich, seinem Worte getreu, nach Mnchen und stellte sich freiwillig wieder als Gefangener vor Ludwig. Von solchem Edelmuthe und solcher Treue seines alten Feindes ward Ludwig tief gerhrt. Er drckte ihn an sein Herz und nannte ihn Bruder. Von diesem Augenblicke an schwand aller Argwohn. Er theilte Wohnung, Tafel und Bett mit ihm. Er vertraute ihm sogar die *) Die sptere Volkssage hat den Mhldorfer Sieg der Kriegskunst des Nrnberger Feldhauptmanns Seyfried Schweppermann zugeschrieben, doch ist dieses angebliche Verdienst des Kriegeshelden als unverbrgt er-wiesen. Bekannt ist der Spruch, welcher lange Zeit auf dem Grabstein desselben zu lesen war: Jedem ein Ei, dem braven Schweppermann zwei."
   bis 10 von 72 weiter»  »»
72 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 72 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 103
1 179
2 27
3 309
4 206
5 429
6 1849
7 1970
8 308
9 275
10 263
11 130
12 73
13 425
14 77
15 626
16 233
17 2039
18 902
19 479
20 49
21 8964
22 476
23 66
24 632
25 55
26 101
27 46
28 108
29 360
30 295
31 62
32 406
33 28
34 128
35 133
36 160
37 465
38 1178
39 230
40 185
41 1280
42 31
43 27
44 216
45 1110
46 72
47 37
48 93
49 2819

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 11
1 4636
2 3
3 555
4 762
5 298
6 85
7 9309
8 90
9 7800
10 427
11 43
12 114
13 672
14 16
15 58
16 3351
17 14233
18 339
19 247
20 2613
21 239
22 47
23 3817
24 52
25 708
26 467
27 72
28 384
29 33
30 194
31 13
32 439
33 113
34 1111
35 373
36 431
37 12693
38 622
39 1409
40 131
41 2269
42 406
43 2974
44 549
45 1349
46 172
47 9
48 64
49 85
50 17
51 51
52 518
53 265
54 637
55 23
56 9239
57 1380
58 2089
59 914
60 504
61 223
62 18
63 46
64 38
65 2115
66 1549
67 3746
68 4355
69 1000
70 158
71 2603
72 1199
73 3170
74 189
75 642
76 831
77 1786
78 995
79 33
80 737
81 46
82 1953
83 21065
84 52
85 403
86 861
87 753
88 380
89 548
90 439
91 131
92 4425
93 117
94 1726
95 312
96 1130
97 89
98 5336
99 299

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 1
2 0
3 0
4 2
5 2
6 0
7 0
8 0
9 1
10 10
11 2
12 2
13 0
14 1
15 0
16 6
17 0
18 14
19 6
20 0
21 0
22 0
23 0
24 2
25 2
26 0
27 0
28 0
29 1
30 0
31 2
32 0
33 8
34 0
35 0
36 1
37 0
38 4
39 1
40 0
41 1
42 0
43 0
44 0
45 1
46 1
47 6
48 1
49 0
50 0
51 1
52 0
53 1
54 3
55 6
56 0
57 3
58 0
59 6
60 0
61 0
62 2
63 0
64 3
65 1
66 2
67 0
68 0
69 1
70 5
71 0
72 4
73 0
74 2
75 1
76 0
77 2
78 0
79 1
80 3
81 4
82 1
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 1
89 0
90 2
91 2
92 6
93 2
94 0
95 0
96 2
97 17
98 0
99 0
100 3
101 0
102 2
103 0
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 0
110 1
111 0
112 2
113 0
114 0
115 0
116 1
117 0
118 17
119 0
120 0
121 1
122 0
123 0
124 0
125 0
126 0
127 1
128 0
129 0
130 3
131 2
132 9
133 3
134 0
135 0
136 1
137 0
138 0
139 2
140 1
141 0
142 5
143 0
144 4
145 2
146 0
147 0
148 4
149 2
150 0
151 0
152 0
153 3
154 0
155 0
156 3
157 0
158 4
159 2
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 1
167 0
168 0
169 2
170 1
171 19
172 0
173 0
174 4
175 4
176 0
177 3
178 0
179 2
180 12
181 0
182 3
183 3
184 0
185 0
186 0
187 1
188 0
189 0
190 0
191 14
192 4
193 0
194 0
195 0
196 0
197 0
198 0
199 2